Auf der Suche nach einer Schrittzähler-App für das iPhone bin ich durch Zufall auf die App “Moves” gestoßen.
An sich ist die App eine gute Idee: das iPhone hat man in der Regel eh sehr oft dabei, es ist mit Bewegungssensoren und GPS-Chip ausgestattet – wieso soll man das Telefon dann also nicht als Schrittzähler benutzen?
In den Grundzügen klappt das auch recht gut: die App erkennt selbstständig (ich schätze mal anhand der Durchschnittsgeschwindigkeit), ob ich gerade gehe, laufe/jogge oder Auto/Bus/Zug fahre. Entsprechend wird meine Bewegung in die jeweilige Kategorie einsortiert. Ebenfalls wird das Ganze in einem Art Zeitstrahl dargestellt. Das sieht recht hübsch aus und es ist schon interessant, wenn man sich das Ergebnis am Ende des Tages anguckt.
Einen kleinen Haken hat die App allerdings: ich habe das Gefühl, dass die App zuviele Schritte zählt. Ich würde mich selbst mit meinen 1,80 Metern Größe als Durchschnitts-Mensch bezeichnen. Doch irgendwie zählt die App bei mir mehr Schritte, als ich eigentlich mache. Mache ich 10 Schritte, zählt die App gut und gerne 15 oder mehr. Wobei mir natürlich klar ist, dass so eine App nicht hundertprozentig genau sein kann. Jeder geht ein bisschen anders, macht größere oder kleinere Schritte usw. Aber man muss sich halt im Klaren sein, dass der Wert den die App ermittelt, nicht absolut genau ist. Langfristig stimmt das Verhältnis zwischen den verschiedenen Tagen aber natürlich wieder, da die App die Schritte immer gleich zählt, also auch immer mit der gleichen Ungenauigkeit (wenn die App gestern 5000 Schritte gezählt hat und heute 6000, dann ist logischerweise klar, dass ich mich heute wohl mehr bewegt habe als am Tag davor).
Was mir aber sehr viel gravierender aufgefallen ist: man denkt ja immer, dass man das Telefon so gut wie immer dabei hat und so ja im Prinzip jeder Schritt von der App registriert wird. Doch im Alltag ist das eher nicht der Fall: im Büro liegt das Telefon z.B. auf dem Tisch oder im Rucksack. Laufe ich dort zum Drucker, zu ‘nem Kollegen oder auf die Toilette, so wird diese Bewegung nicht gewertet. Außer, ich trage das Telefon permanent in meiner Hosentasche mit mir. Aber dies ist mir dann zu unbequem. Und auch zu Hause liegt das Telefon eher irgendwo herum. Oft in direkter Reichweite, aber halt nicht am Körper. Und genau an diesem Punkt hakt das Konzept der App ein wenig, da halt doch nicht jede Bewegung aufgezeichnet wird.
Eine Alternative wäre natürlich ein Tracker wie “Fitbit“, welchen man einfach an die Hose oder Gürtel klippt. Doch dieser schlägt mit gut 100 Euro zu Buche und während ich mit “Moves” ein paar Tage herum gespielt habe ist mir klar geworden, dass so ein Schrittzähler doch recht schnell an Reiz verliert. “Moves” ist zum Glück kostenlos, aber so ein “Fitbit” für 100 Euro ist dann doch recht viel Geld für eine solche Spielerei.
Fazit:
Interessante Spielerei, aber nach ein paar Tagen ist der Reiz dann doch wert. Aber da die App kostenlos ist, kann sich ja jeder mal selbst ein Bild davon machen.
“Moves” gibt es kostenlos im App Store und ist für das iPhone 5 optimiert, funktioniert aber natürlich auch mit jedem iPad mit GPS-Modul.
[ezcc]
Nicht zu vergessen, diese App läuft permanent im Hintergrund und verbraucht
dabei auch Energie, ich habe es auch mal einen Tag laufen lassen und tippe auf 15-20% mehr Energieverbrauch als ohne diese App im Hintergrund.
Stimmt! Das hatte ich ganz vergessen zu erwähnen! Den Mehrverbrauch merkt man schon recht deutlich. Werde den Blogeintrag noch entsprechend ergänzen. Danke für den Hinweis! ;)