Vor Kurzem habe ich das Spiel Rush Hour kennen (und lieben) gelernt. Die Geschichte beziehungsweise die Regeln des Knobelspiels sind schnell erklärt: man ist der Fahrer des roten Autos und ausgerechnet wenn man Feierabend hat, haben alle anderen natürlich ebenfalls Feierabend und möchte so schnell wie möglich vom Parkplatz runter – man befindet sich also mitten in der Rush Hour.
Die Aufgabe des Spielers ist nun also, das rote Auto irgendwie vom Parkplatz runter zu bekommen und durch die Ausfahrt (Lücke im Spielfeldrand) zu bekommen. Wie schon erwähnt herrscht allerdings Rush Hour, so dass man etwas rangieren muss, damit man vom Parkplatz runter kommt.
Die Ausgangssituation wird immer von einer Aufgabenkarte vorgegeben. Auf der Karte ist die Ausgangsstellung aller Verkehrsteilnehmer angegeben. Die anderen Verkehrsteilnehmer werden durch kleine Autos, LKW, Busse und so weiter dargestellt und gibt es in verschiedenen Größen. Vom kleinen Taxi bis zum großen LKW ist alles dabei. Diese baut man also zu Beginn wie auf der Karte angegeben auf und dann kann das Spiel auch schon los gehen.
Wie oben schon erwähnt, muss man die anderen Fahrzeuge auf dem Parkplatz nun so hin- und herbewegen, dass der Weg für das kleine, rote Auto frei wird. Hierbei muss man eine wichtige Regel beachten: man darf jedes Fahrzeug so oft und weit bewegen wie man möchte (beziehungsweise kann), allerdings nur nach vorne oder hinten – man darf es nicht hochheben, drehen oder ähnliches. Auf diese Art und Weise muss man also nun so ähnlich wie bei einem Schieberätsel die Fahrzeuge bewegen, bis das Ziel (die Parkplatzausfahrt) vom roten Auto erreicht werden kann.
Hat man dies geschafft, ist die Karte “geknackt” und man kann sich an die nächste Aufgabe wagen. In der Standardversion gibt es 40 Karten. Das Kartenset ist in vier verschiedene Schwierigkeitsgrade aufgeteilt und es ist ratsam, sich nach und nach durch die Karten zu knobeln. Ist der Parkplatz am Anfang noch recht leer und die Mitfahrer parken noch harmlos, sieht es bei späteren Karten mit höherem Schwierigkeitsgrad schon ganz anders aus. Auf diese Weise steigert man sich immer mehr und knackt am Ende auch Karten/Parkplatzsituationen, die man ganz am Anfang mit Ehrfurcht weggelegt hat.
Das Spiel hat mich direkt von Anfang an in seinen Bann gezogen und man erliegt schnell dem für gute Knobelspiele typischen “Ach-eine-Aufgabe-geht-noch”-Syndrom. Das Gehirn wird mehr und mehr gefordert und auch wenn man sich an der ein oder anderen Aufgabe die Zähne ausbeißt – irgendwann und irgendwie schafft man sie dann doch – man muss nur hartnäckig bleiben. Und sollten wirklich mal alle Stricke reißen, kann man immer noch auf die Rückseiten der Karten gucken. Dort gibt es nämlich für jede Parkplatz-Situation die Lösung. Aber dies würde ich nicht empfehlen, denn selbst geknackt ist schließlich immer noch am besten.
Das Spiel gibt es in der Standard-Version mit 40 Karten (ca. € 25,-) oder als Deluxe Edition mit 60 Karten (ca. € 30,-), detailreicheren Autos mit Metallic-Lackierung und einer Aufbewahrungsbox (statt Beutel).
Sehr toll auch: wer die 40 bzw. 60 Karten (Deluxe-Edition) durchgespielt hat, auf den warten noch viele weitere Staus, denn es gibt (aktuell) noch vier Erweiterungssets. Für knapp € 6,- Euro bekommt man jeweils ein weiteres Auto und 40 neue Spielkarten. Langweilig wird es also nicht.
Ach ja, einen Hinweis noch zum Material: bei der alten Variante (von dem auch die Fotos in diesem Artikel sind) wurde für das Spielbrett (also dem Parkplatz) wohl ein dickeres Plastik genommen als bei der aktuellen Auflage. Hier hat man anscheind etwas beim Material gespart und das Ganze ein bisschen dünner produziert. Ich werde das die Tage mal vergleichen, denn ich habe mir die Deluxe Edition bestellt, da das Testexemplar einer Freundin gehört und sie es mir einfach nicht schenken wollte. Verständlich, denn das Spiel macht echt Spaß. Ein absoluter Kauftipp für jeden Knobelfan, egal ob groß oder klein.
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