Mittlerweile gibt es ja eine große Bandbreite an Bezahlmöglichkeiten im Internet:
Kreditkarte, PayPal, Lastschrift, Vorkasse…
Bei allen genannten Möglichkeiten der Bezahlung muss man aber jedesmal mehr oder weniger (persönliche) Daten mit übermitteln.
Ich habe im Netz mal nach einer Möglichkeit der völlig anonymen Bezahlung gesucht und bin nach ein bisschen googeln bei Ukash gelandet, einem Anbieter aus England.
Davon gehört hatte ich vorher noch nichts – was aber nicht unbedingt etwas zu bedeuten hat, da ich bisher mit PayPal und Kreditkarte im Internet recht gute Erfahrungen gemacht hatte (ok, einmal wurden meine Kreditkarten-Daten bei ‘nem Händler gehackt und jemand hat fleißig Flüge nach Dubai damit geshoppt, aber das ist eine andere Geschichte… ;)).
Aber zurück zu Ukash…
Ukash bietet die Möglichkeit, anonym im Internet zu bezahlen.
Dazu kauft man sich einfach in einem “echten” Geschäft eine Ukash-Guthabenkarte. Die gibt es in den “Größen” 10, 20, 50 und 100 Euro.
Da ich den Dienst erstmal nur ausprobieren möchte, habe ich zum kleinsten Guthaben gegriffen und mir eine 10-Euro-Gutschrift besorgt.
Apropos besorgen:
Wo kann man sich dieses Guthaben eigentlich besorgen?
Das habe ich mich auch gefragt und den Suchdienst auf der Ukash-Internetseite benutzt – und musste zu meinem Erstaunen feststellen, dass es alleine an meinem Standort (Düsseldorf Hauptbahnhof) über 10 Verkaufsstellen (überwiegend kleine “Handybuden”) im Umkreis von wenigen 100 Metern gab. Nicht schlecht.
Ich habe mich dann für einen Zeitschriften-Laden entschieden, keine 20 Meter weg vom Telekom-Hotspot (bei dem ich eingeloggt war und auf der Ukash-Seite gesurft habe).
Also Powerbook zu und hab an die Kasse.
Die Verkäuferin konnte mir dann auch direkt weiterhelfen, tippte an ihrem Bezahl/Aufladegerät herum und nachdem ich dann (bar) bezahlt hatte, bekam ich (ähnlich wie beim Aufladen einer Handy-Prepaidkarte) einen kleinen Kassenbon mit einer 16-stelligen Nummer.
Diese 16 Zahlen symbolisieren nun also meine 10 Euro…
Ok, fassen wir zusammen, wie weit wir bisher mit dem anonymen Bezahlen im Internet sind:
Schritt 1:
– Verkaufsstelle suchen (klappt anonym ;))
Schritt 2:
– Guthaben aufladen lassen und bar bezahlen. Auch das hinterlässt keine Spuren (also ebenfalls anonym)
So, nach diesen zwei Schritten haben wir also unser Guthaben in Form eines Papierschnibbels und keiner kann die Zahlung zuordnen.
Das ist doch schonmal etwas.
Nun müssen wir unseren Reichtum also irgendwie verprassen!
Momentan gibt es noch nicht wirklich viele Shops, welche Ukash unterstützen.
Aber: der Internetdienstleister den ich nutzen möchte, unterstützt erfreulicherweise diese Art der Bezahlung. Wie schön!
Das Bezahlen läuft auch relativ einfach, wenn man einige “Feinheiten” des Ukash-Systems beachtet:
Kommt man bei dem Onlinehändler zum Punkt bezahlen und wählt Ukash aus, muss man die 19-stellige Zahl (ja, richtig, vor die 16-stellig Bon-Zahl kommt noch eine dreistellige “Vorwahl”, die ebenfalls mit auf dem Zettel steht) dort eingeben UND den aktuellen Wert des Guthaben-Bons.
In der Eingabemaske wird aber genau dies nicht so wirklich deutlich.
Ich habe gut 20 Minuten damit verbracht, die 19-stellige Zahl in allen möglichen Varianten (mit Trennstrichen, ohne) einzugeben, gleichzeitig auch den Betrag den ich bezahlen möchte in etlichen Varianten.
Aber jedesmal kam nur der Hinweis, dass ich den Bon überprüfen soll. *nerv*
Im Geiste hatte ich die 10 Euro schon abgeschrieben…
Irgendwann habe ich dann gerafft, dass man nicht Bon-Zahl und zu bezahlenden Betrag eingeben muss, sondern Bon-Zahl und Wert des Bons.
Nun ging es dann endlich und die Bezahlung wurde aktzeptiert.
Das Restguthaben wird dann der Bon-Nummer zugewiesen und man kann die gleiche Nummer beim nächsten Bezahlvorgang wieder benutzen.
Am besten notiert man sich den Restbetrag auf den Bon, damit man den Überblick behält.
Wenn man möchte, kann man sich bei Ukash auch anmelden und einen Account erstellen, allerdings ist man dann nicht mehr anonym unterwegs.
Vorteil: man bekommt eine Übersicht, was man wo bezahlt hat und wieviel Guthaben man noch auf dem jeweiligen Bon hat.
Aber wie gesagt:
Bei diesem Test ging es ja um die vollständig anonyme Bezahlung im Internet, ohne die Übermittlung von Konto- oder Adressdaten.
Und das klappt mit dem Ukash-System erstaunlich gut (wenn man das mit dem Betrag beim Bezahlvorgang nicht verrafft ;))
Wenn jetzt noch mehr Händler diese Bezahlart unterstützen (angeblich sollen laut Ukash-Angaben immer mehr Händler hinzukommen), kann ich mir gut vorstellen, diese Art der Bezahlung öfters zu nutzen.
Mal schauen, wie sich der Dienst entwickelt.
Links zum Thema Ukash:
Hi,
cooler Erfahrungsbericht. Ich habe mal ein paar weitere Methode getestet und meine Erfahrungen dazu zusammen geschrieben: http://www.kammerath.net/mit-karte-bezahlen.html – Ist ganz interessant, was sich da so getan hat.
Viele Grüße,
Jan
tja, wie isses mit anonym surfen?
so wie hier beschrieben kann man dich doch ueber die ip identifizieren.
@SegIn: Ja, das stimmt natürlich. Aber was die IP betrifft: da gibt es ja auch noch diverse Dienste, die man in Anspruch nehmen könnte.
Hey.
Danke für deinen Bericht. Er hat mir sehr geholfen. weißt du zufällig auch, wie ich diesen Gutschein wieder in echtes Geld umtauschen kann? Also, wenn ich jetzt keine Ware mehr damit ersteigern möchte?? Irgendwie finde ich dazu nicht allzu viel.
@Marlene: Mmmh, soweit ich weiß, kann man sich den Restbetrag leider nicht auszahlen lassen. :(
hallo, ich habe mir ukash karten gekauft in wert von 20,10, und wieder euro, nun wollte ich einen betrag von 32.00 euro bezahlen, ich habe es versucht aber es hat nicht geklappt, da wollte ich fragen, geht das Überhaupt, das man mit kleineren beträgen einen grösseren betrag abbezahlen kann?
und wenn das doch gehen sollte, dann würde ich gern wissen wie.
mit freundlichen grüssen
augustin
Danke hast mir sehr geholfen, ansonsten weis kein Schw. wie das gehen soll!!
MfG Hey