Lesen ist eines meiner Hobbys. Wenn Strandurlaub angesagt war, schleppte ich sechs, sieben dicke Wälzer mit, die reichten dann knapp für zwei Wochen am Strand liegen und lesen.
Mittlerweile lese ich nicht mehr ganz so viel, aber Abends ein halbes Stündchen oder in der Bahn mal ein Kapitel – das ist immer noch drinnen. Aber seit drei, vier Jahren lese ich kaum noch Bücher in Papierform, sonder bevorzuge die Lektüre auf dem eBook-Reader.
Nur ein gedrucktes Buch ist ein gutes Buch
Jetzt werden die Leseratten auf dieser Welt laut aufschreien: “eBook-Reader hat der Teufel gemacht, nur ein gedrucktes Buch ist ein gutes Buch!” Ja, mag sein, dass die Haptik eines gedruckten Buches schöner ist. Das Papier, das Druckbild, der Hardcover-Umschlag, hier ein Lesebänden, da eine Prägung – und ich gebe zu: natürlich ist das schön.
Allerdings: so ein Buch nimmt auch viel Platz weg. Klar, man muss nicht immer direkt die Hardcover-Variante kaufen und kann sich die Taschenbuch-Ausgabe zulegen. Aber da verliert dann die Druckausgabe auch schon ganz schnell und ganz viel von ihrem Charme. Und so viel weniger Platz nimmt ein Taschenbuch dann auch nicht weg.
Egal ob 2 oder 2.000 eBooks
Und genau da hat der eBook-Reader seinen großen Vorteil: es ist egal, ob auf dem Gerät zwei oder 2000 Bücher drauf sind – der eBook-Reader nimmt immer gleich wenig Platz weg. Wer einer Leseratte schon mal beim Umzug geholfen hat, der weiß, wie schwer ein Karton Bücher sein kann. Selbst wenn der Speicher des eBook-Readers mal voll sein sollte, dann kann man die Dateien immer noch auf Festplatte, USB-Sticks und Co. auslagern.
e-Ink und Zoom
Weitere Vorteile des eBook-Reader sind: das Lesegefühl ist Dank e-Ink wie bei einem normalen Buch. Man kann sich sogar noch verschiedene Schriftarten aussuchen, je nachdem, welche einem persönlich mehr zusagt und welche angenehmer zu lesen ist. Apropos angenehmer lesbar: toll am eBook-Reader ist auch, dass man die Schriftgröße ändern kann. Während ein gedrucktes Buch logischerweise immer die gleiche Schriftgröße hat, kann man hier bequem umschalten, wenn man eine größere Schriftgröße besser lesen kann. Das ist gerade für ältere Menschen oder für Leute mit Augenprobleme ein großer Vorteil. Zwar gibt es auch Bücher mit extra großer Schrift, aber da ist man dann doch schon sehr stark vom Verlag abhängig – und die drucken nur einen Bruchteil der Bücher mit größerer Schrift.
Sony PRS-505 und Kindle
In den Kommentaren wurde nachgefragt, welchen eBook-Reader ich denn benutze. Vor etwa vier Jahren habe ich mir den Sony PRS-505 gekauft. Altersbedingt hat dieser Reader noch sehr wenige Features. So gibt es zum Beispiel kein WLAN und auch keinen Touchscreen. Die eBooks müssen noch per Hand über USB auf den Reader kopiert werden. Etwas umständlich, aber es geht. Vorteil bei diesem eBook-Reader: er liest sehr viele unterschiedliche Formate und man kann auch eBooks bei der Onleihe ausleihen. Die Onleihe ist ein eBook-Online-Verleih, welcher von vielen herkömmlichen “Offline-Büchereien” angeboten wird. Sehr praktisch: hat man einen Bücherei-Ausweis, hat man auch gleichzeitig Zugriff auf die Onleihe, man muss nicht nochmal extra dafür zahlen.
Mittlerweile gibt es von Sony natürlich auch neuere eBook-Reader-Modelle. Meine Frau hat ein Nachfolgemodell meines Readers, dieser hat WLAN und Touchscreen, ist etwas leichter und auch etwas besser zu bedienen.
Zusätzlich zum PRS-505 von Sony habe ich mir vor Kurzem noch den Amazon Kindle gekauft. Hauptargument für den Kauf war das Geburtstags-Angebot von Amazon: hier hat der Kindle nur € 25,- gekostet – da musste ich dann einfach zugreifen. Toll am Kindle: man kann schnell und bequem per WLAN die eBooks drauf kopieren. Beziehungsweise: man lässt sie drauf kopieren, denn: wenn man auf amazon.de ein Kindle-Book kauft, kann man beim Kauf auswählen, dass das eBook direkt auf den Kindle kopiert werden soll, sobald dieser online ist. Bequemer geht’s nicht. Übrigens: wer Amazon Prime-Kunde ist, hat Zugriff auf kostenlose Leih-Bücher. Die Auswahl ist zwar noch nicht soooo pralle, aber das Sortiment wächst von Tag zu Tag.
Nachteil beim Kindle: man ist an Amazon gebunden, man kann (ohne Zusatzsoftware oder Mehrarbeit) nur das Kindle-Format auf dem Kindle lesen. Die Möglichkeit, die Onleihe zu nutzen fällt hier zum Beispiel leider flach.
Die Onleihe
Um nochmal auf die Onleihe zurück zu kommen: die Onleihe ist super praktisch, da man dort einfach Bücher im ePub-Format ganz normal ausleihen: man klickt sich das gewünschte Buch, lädt es runter und kann dann direkt anfangen zu lesen. Um das Zurückbringen muss man sich übrigens nicht kümmern: sobald die Ausleihfrist überschritten ist, lässt sich das eBook nicht mehr öffnen. Kein zusätzlicher Weg zur Bücherei und es gibt auch keine Strafgebühren.
Fazit
In meinen Augen überwiegen die Vorteile eines eBook-Readers. Dank e-Ink-Display unterscheidet sich das Schriftbild nicht von einem normalen Buch, gleichzeitig spart man aber einiges an Platz und Gewicht. Wer zum Beispiel schon mal einen der Harry Potter-Bände mit im Urlaub oder beim Pendeln im Zug dabei hatte weiß, wovon ich schreibe. Zwar baut man sich auf diese Weise keine hübsch anzusehende Büchersammlung auf und auch der charakteristische Papiergeruch fehlt, aber ich bin da eher praktisch veranlagt und genieße lieber die Vorteile der modernen Technik als den herkömmlichen Büchern hinterher zu trauern. Klar: spezielle Bücher (zum Beispiel Bildbände oder ähnliches) werde ich mir auch weiterhin in gedruckter Form kaufen. Aber 90 % meiner neuen Bücher sind eBooks.
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Und welchen Reader nutzt Du? Vor- und Nachteile?
Hi Bernhard! Ich habe einen Sony PRS-505 und einen Kindle von Amazon. Ich habe den Artikel um die Vor- und Nachteile ergänzt (und noch einen Abschnitt über die “Onleihe” hinzugefügt).
Hallo Nico,
wir können und müssen Dir da sehr zustimmen. So ein Ebook-Reader ist schon eine wirklich praktische Sache. Klein, stark, schwarz (meistens zumindest). ;-)
Bei uns gibt es auch die eine oder andere Leseratte und der Reader ist wirklich jeden Tag in Gebrauch. Wir haben hier unsere Erfahrungen als Anfänger mal bißchen aufgeschrieben. Mit der Zeit ist man ja eher lässig, aber bevor man sich einen kauft, ist man ja meist eher unsicher, ob man die neue Art zu Lesen auch wirklich haben mag.
Wir wollen inzwischen jedenfalls nicht mehr ohne sein… :-)
Ganz liebe Grüße
Der Mädchenpapa