Microsoft hat gestern mit einer großen Show die neue Xbox vorgestellt. Sie hört auf den Namen Xbox One und kommt mit folgenden Hardware-Specs daher:
- CPU mit acht Kernen, Hersteller und genauere Details zur CPU sind noch nicht bekannt.
- Hauptspeicher: 8 Gigabyte
- WLAN: 802.11n
- Festplatte: 500 Gigabyte
Außerdem verfügt die Xbox One über diverse USB-3.0– und HDMI-Schnittstellen und sie liest nun auch – wie die Sony-Konsolen – BluRay-Discs. Wurde ja auch mal langsam Zeit.
Kinect, die Sprach- und Bewegungssteuerung die es als Zubehör schon für die Xbox 360 gab, gibt es bei der Xbox One nun in einer stark verbesserten Version dazu. Die Spracheingabe soll natürlicher funktionieren als bei dem alten Kinect-Modell. Auch soll Kinect sehr viel empfindlicher und exakter sein, angeblich soll Kinect sogar den Herzschlag registrieren können. Das wäre schon ziemlich krass.
Über das Aussehen der Xbox One wurde auf Twitter und Co. schon fleißig abgelästert. Viele fühlen sich an die 80er erinnert und bezeichnen die Xbox One zum Beispiel als Mix aus Betamax- und Kassettenrekorder oder als Atari-Konsole-Verschnitt.
Ich finde das kantige, klare Design gar nicht schlecht. Die Konsole passt so auf jeden Fall besser in das heimische Wohnzimmer. Weg von der klassischen, deutlich sichtbaren Spielekonsole hin zum Wohnzimmer-Inventar. Vermutlich ist dies auch der Wunsch von Microsoft, die Firma aus Redmont verkauft die Xbox One ja nicht nur als reine Spielekonsole. Viel mehr soll sie als Mediencenter dienen. Man darf gespannt sein, ähnliche Ziele haben ja auch Sony und Apple. Das BluyRay-Laufwerk ist auf jeden Fall ein richtiger Schritt in Richtung Mediencenter und auch die engere Verknüpfung von Xbox und TV(-Programm) zeigt, wo Microsoft hin möchte.
Vor gut zwei Jahren hat Microsoft ja Skype gekauft, so ist es nicht weiter verwunderlich, dass dieser Messenger-Dienst nun auch in die Xbox integriert wurde.
Microsoft hat angekündigt, dass die Xbox One noch 2013 erscheinen soll – und zwar weltweit. Ich tippe mal auf die (Vor)Weihnachtszeit, da sitzt das Geld bei den Leuten lockerer und die Wunschzettel dürften die ein oder andere Xbox One enthalten. ;)
Der Controller wurde ebenfalls verbessert. Auch wenn Microsoft von einer kompletten Überarbeitung spricht: erfreulicherweise wurde der Xbox 360-Controller (wie es aussieht) als Basis genommen und wirklich nur verbessert und nicht komplett neu entwickelt. Das freut mich, da der Xbox 360-Controller für mich einer der besten Controller der letzten Jahre war. Rund 40 “Innovationen” soll Microsoft im Controller der Xbox One verbaut haben. So befinden sich zum Beispiel direkt in den Triggertasten ForceFeedback-Motörchen, die dem Spieler direkteres und feineres Feedback liefern sollen. Insgesamt soll der Xbox One-Controller, unter anderem auch wegen einem verbessertem Digikreuz, eine präzisere Steuerung der Spiele erlauben.
Fazit: Nun ja, eine wirkliche Überraschung ist die Xbox One nicht. Die Hardware wurde erwartungsgemäß auf einen neueren Stand gebracht und das verbesserte Kinect kommt auch nicht besonders überraschend.
Das BluRay-Laufwerk macht Sinn, ein DVD-Laufwerk wäre heutzutage einfach nicht mehr sinnvoll gewesen. Wobei ja zeitweise auch spekuliert wurde, ob die neue Xbox überhaupt noch ein Laufwerk haben wird.
Apropos spekulieren: zum Preis der Xbox One hat Microsoft noch nichts gesagt. Vielleicht erfahren wir dazu auf der E3 mehr. Ich persönlich tippe auf einen Preis um die 400 Euro.
Ach ja: die ersten Händler listen die Xbox sogar schon als Vorbestellbar. Zum Beispiel verlangt der Onlineshop zavvi.com satte 399,99 Pfund für die Xbox One.
(Bildquelle (alle Bilder bis auf den Zavvi-Screenshot): Microsoft news.xbox.com)
400 Euro halte ich für eine recht optimistische Schätzung – ich gehe mal von 499 US$ (=Euro) unter Verweis auf die technischen Merkmale und das gleich beiliegende Kinect aus.
Auch, wenn ich mich über die einseitige PK mit Schwerpunkt auf Sport und TV (und vor allem den US-Markt) doch etwas geärgert habe, warte ich jetzt mal ab, ob MS auf der E3 auch diejenigen überzeugen kann, die mit einer Konsole das tun wollen, wofür sie ursprünlich mal gedacht war: Spielen.
Ja, stimmt… die recht sportlastige Präsentation war etwas langweilig.
499 Euro kann auch gut sein, wobei das schon ein krasser Preis wäre. Kann mir gut vorstellen, dass das dann viele potentielle Käufer abschrecken könnte. Kommt aber wahrscheinlich auch auf den PS4-Preis an. Ich bin auf jeden Fall gespannt.